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Holzmaden Fossilien Galerie

Ein Zeitfenster vor 180 Mio. Jahren

Faszination Posidonienschiefer

Eine Auswahl der schönsten Holzmaden-Fossilien

Ichthyosaurier (Fischsaurier)

Holzmaden_Stenopterygius quadriscissus

Ichthyosaurier beherrscheten mehr als 150 Mio. Jahre lang die Meere. Sie entwickelten sich aus Landreptilien. Dabei schrumpften ihre Arme, und die Hände wurden größer und bildeten seetaugliche Flossen. Außerdem entwickelten die Fähigkeit, ihren Atem für lange Strecken, sogar bis zu 20 Minuten lang, anzuhalten. Bei vielen bildeten sich riesige Augen, bei einer Art sogar größere als Fußbälle, mit denen die Tiere auch in den dunklen Tiefen des Meeres sehen konnten. Die "Flossen" nutzten sie zum Steuern. Für den Antrieb sorgte die Schwanzflosse: Mit rhythmischen, schlängelnden Bewegungen machte sie die Meeresräuber zu schnellen und wendigen Jägern. Mit bis zu 20 Metern waren manche Exemplare mehr als doppelt so lang wie der Weiße Hai.

Auf ihrem Speiseplan standen hauptsächlich Ammoniten und Belemniten, Vorfahren der heutigen Tintenfische. Die Fossilien geben auch davon Zeugnis, dass sie ihre Jungen lebend gebaren. Vor 93 Millionen Jahren sind die Fischsaurier ausgestorben, also lange vor dem Aussterben der Dinosaurier. 

Plesiosaurier (Schwimmsaurier)

Plesiosaurier waren räuberische Meeresreptilien. Sie hatten einen extrem langen Hals mit sehr kleinem Kopf, vier paddelförmige Flossen und wurden bis zu 15 Meter lang. Zur Fortbewegung im Meer waren sie mit vier flügelförmigen Flossen und einem kräftigen Schwanz, der ebenfalls mit einer Flosse versehen war, perfekt angepasst. 

Alle Arten der Gattung Plesiosuarus waren Fleischfresser, deren Hauptnahrungsquelle unterschiedliche Fische darstellten. Größere Exemplare erbeuteten auch Tintenfische, Haie und kleinere meeresbewohnende Saurier.

Ob die im Magen einiger Exemplare gefundenen Steine zur Zerkleinerung der Nahrung dienten, ist bis heute nicht bewiesen. Es könnte auch sein, dass die Steine die Tiere durch ihr Gewicht daran hinderten, zur Wasseroberfläche aufzusteigen.  An Land zu gelangen und dort Eier zu legen, war den Tieren unmöglich, weshalb sie wie die Ichthyosaurier lebendgebärend waren.

Gemeinsam mit den Dinosauriern sind sie Ende der Kreidezeit ausgestorben.

Pterosauria (Flugsaurier) - Dorygnathus, Campylognathus

Pterosaurier waren die größten flugfähigen Lebewesen aller Zeiten. Sie beherrschten 150 Millionen Jahre die Lüfte bevor sie Ende der Kreidezeit mit den Dinosauriern ausstarben.

Von welchen Vorfahren die Pterosaurier jedoch abstammen, ist bis heute unbekannt. Die Flugsaurier waren die ersten fliegenden Wirbeltiere; Vögel und Fledertiere entwickelten ihr Flugvermögen jeweils eigenständig. Sie konnten sicher aktiv sehr gut fliegen. Die Tiere mussten zumindest aus dem Wasser heraus in der Lage sein, aktiv zu starten und Höhe zu gewinnen. Im Meer fingen sie Fische, in den Felsenklippen und am Strand zogen sie ihre Jungen auf. Gerade aufgrund des hohen Energieaufwandes, der zum Fliegen notwendig ist, geht man heute meist davon aus, dass die Tiere Warmblüter und zu einem großen Teil behaart waren, was haarähnliche Fossilien-Abdrücke belegen. 

Crocodylia (Krokodile) - Stenosaurus, Pelagosaurus

Etwa zeitgleich mit den Dinosauriern tauchten vor rund 230 Millionen Jahren die Krokodile an den Küsten auf. Während jedoch die Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren ausstarben, haben die Krokodile bis heute überdauert. Stenosaurus lebte vor rund 180 Millionen Jahren. Im Unterschied zu den meisten heutigen Krokodilen lebte Steneosaurus im Meer und kam nur zur Eiablage an Land. Die Küste, die sie zur Eiablage aufsuchten, lag damals etwa 150 Kilometer östlich vom heutigen Holzmaden entfernt. Jungtiere sind deshalb in Holzmaden selten.

Pisces (Fische) - Dapedium, Lepidotes, Pachycormus u.a.

Dapedium ist für viele der Holzmaden-Fisch schlechthin. Er ist ein typi­scher Vertreter der Schmelzschuppenfische, der Klasse Osteichthyes (Knochenfische). Entwicklungsgeschichtlich steht die Gruppe der Holostei zwischen Chondrostei (Knorpelfische) und Teleostei (moderne Knochenfische). Wäh­rend den Knorpelfischen das Knochengewebe überwiegend fehlt und die echten Knochenfische ein normales Innenskelett besitzen, ist es bei den Schmelzschuppern nur partiell verknöchert. Die Stützfunktionen des Körpers mußte daher größtenteils der Schuppenpanzer übernehmen. Im Laufe der Entwicklung wurden bei Dapedium Brust- und Bauchflossen stark zurückgebildet. Aufgrund der kugelförmi­gen Bezahnung nahm man bisher an, daß sich Dapedium hauptsächlich von hartschaligen Muscheln und Austern ernährt hat. Heute geht man davon aus, dass er kleine Tintenfische und Krebse bevorzugte.

Crinoidea (Seelilien) - Seirocrinus

Holzmaden_Seirocrinus subangularis
Seirocinus subangularis [6.0]

Trotz ihres Namens und Aussehens handelt es sich bei Seelilien nicht um Pflanzen, sondern um Stachelhäuter. Eine ausgewachsene Seelilie besteht aus einer Krone mit fünfach verzweigten Armen und einem Kelch an der Basis. In der Krone befindet sich ein Filterorgan, um Meeresplankton als Nahrung aufzunehmen.

Ein ausgewachsenes Seelilientier besteht aus einer Krone mit fünf vielfach verzweigten Armen und einem Kelch an der Basis. In der Krone befindet sich ein Filterorgan, um Meeresplankton als Nahrung aufzunehmen. Die für Holzmaden typischen Seelilien drifteten in Kolonien, an Treibhölzern angeheftet, im Meer. Die weltweit größte Seelilienkolonie misst 18 x 6 Meter.

Für viele, das schönste Holzmaden-Fossil, von der Paläontologischen Gesellschaft zum Fossil des Jahres 2014 gekürt.

Echinozoa (Seeigel) - Cidaris, Diademposis

Arthropoda (Gliederfüßer) - Uncina, Proeryon

Cephalopoda (Kopffüßler) - Loligosepia, Passaloteuthis, u.a.

Bildnachweis

[1.2]: NearEMPTiness; [1.3]: NearEMPTiness[1.6]: NearEMPTiness[1.9]: Ghedoghedo; [1.10]: Ghedoghedo

[2.1]: NearEMPTiness[2.2]: Ghedoghedo[2.3]: NearEMPTiness; [2.4]: Ghedoghedo [2.5]: Ra'ike 

[3.1]: MfN Berlin; [3.2]: Ghedoghedo; [3.4]: Ghedoghedo; [3.5]: MfN Berlin

[4.1]: Ghedoghedo[4.2]: Ghedeghedo; [4.4]: Archaeodontosaurus ; [4.8]: NMST; [4.9): Ghedoghedo

[5.1]: Haplochromis [5.2]: Ghedoghedo[5.3]: Mike Haller; [5.5]: Jeff Kubina[5.6]: Ghedoghedo; [5.7]: Ghedoghedo; [5.8]: Jeff Kubina; [5.9]: Ghedoghedo; [5.10]: Ghedoghedo; [5.12]: Ghedoghedo; [5.13]: Maxwell & Stumpf; [5.14]: Ghedoghedo; [5.15]: Ghedoghedo

[8.1]: Ghedoghedo; [8.2]: Ghedoghedo; [8.3]: MfN Stuttgart

[7.1]: Petr Hykš; [7.2]: Ghedoghedo; [7.3]: MfN Stuttgart

[6.0]: Ghedoghedo; [6.2]: GIT; [6.4]: Ghedoghedo; [6.6]: H. Zell; [6.6]: Ghedoghedo; [6.7]: Daderot; [9.9]: MfN Berlin

[9.1]: Ghedoghedo; [9.2]: Ra'ike; [9.3]: MNHN; [9.4]: Elementi; [9.5]: Elementi; [9.6]: Ghedoghedo